Freitag, 10. Juni 2011

1 Million Kuchen

Anruf in beim Marketingleiter des Gebäckherstellers XYZ:

"Guten Tag. Wir arbeiten im Auftrag eines sehr großen Unternehmens. Unser Klient unterhält eine große Außendienstmannschaft, die pro Jahr eine Million Besuche in Privathaushalten macht. Um die Termine noch angenehmer zu gestalten und um besser neue Termine abschließen zu können, möchte der Klient "Incentives" für die Kunden einsetzen. Er könnte sich vorstellen zu jedem Kundenbesuch einen kleinen Kuchen mitzubringen. Wäre das interessant für Sie? Wie kommen wir in dieser Sache weiter?"

Kurzes Überlegen auf der anderen Seite der Leitung.

"Beschreiben Sie uns Ihr Vorhaben am besten in einer E-Mail - und schicken Sie die Mail an info@xyz.de"

Was ist da falsch gelaufen? Die Antwort: Nichts! Der Mann hat alles richtig gemacht: Was immer in seiner Zielvereinbarung stand - außer der Reihe eine Million Kuchen zu verkaufen, gehörte offensichtlich nicht dazu.

Wenn er "Nein" sagt (und "Mail an info@xyz.de" ist nur eine freundlichere Art, "Nein" zu sagen), ändert sich nichts an seinem Leben. Alles in Ordnung. Wenn er zustimmt, hat er auf jeden Fall mehr Arbeit. Sollte die Aktion ein Erfolg werden, muss er im nächsten Jahr zwei Millionen Kuchen verkaufen und hat noch mehr Arbeit. Im Falle eines Misserfolgs, bekommt er Ärger, macht sich angreifbar. Also lautet die richtige Antwort "Nein".

Don't rock the boat. Alles in Ordnung.

Oder?